Die Ausstellung / Die Idee

Die Ausstellung „Hindernisparcours Universität“ war von Anfang an als ein dauerhaftes Projektgeplant, dessen Inhalte von betroffenen Studierenden erstellt werden, da diese selber am besten um ihre individuelle Studiensituation und die Barrieren, die ihnen im Studienalltag begegnen, wissen.

Zusätzlich sollen Themen aufgegriffen werden, die der Interessengemeinschaft Handicap im Beratungsalltag begegnen oder an sie herangetragen werden. Langfristig sind auch der Erfahrungsaustauschund die Vernetzung mit ähnlichen Projektengeplant.

Personen mit sichtbaren und unsichtbaren Beeinträchtigungen, deren Situation im Universitätsalltag ansonsten wenig thematisiert wird, sollen die Gelegenheit erhalten, aus ihrer Perspektive heraus zu berichten. Ziel des Projekts ist es durch die Ausstellungen Gelegenheit zugeben, gegen Probleme und Diskriminierungen zu protestieren und Einblicke in die Situation betroffener Studierender zu ermöglichen um einen Überblick über die Vielfalt und Bedeutung von Problemen im „Studium mit Beeinträchtigung“ zu geben.

Die Interessengemeinschaft Handicap unterstützt an anderen Stellen die positive Arbeit, die an der Universität für ein barrierefreies Studium geleistet wird. „Hindernisparcours Universität“ ist aber als Diskussions- und Protestraum angelegt, in dem ohne Scham und Rechtfertigungsvorwürfe negative Aspekte und Barrieren thematisiert werden können.

Wir verstehen unser Projekt daher als gleichberechtigte Ergänzung des bestehenden und sich entwickelnden Universitätsbildes. Gerade durch unsere alltägliche Arbeit erfahren wir immer wieder die Notwendigkeit für einen solchen Raum, denn trotz aller bisherigen Verbesserung der Studiensituation – von einemallgemein barrierefreien Studium sind wir immer noch weit entfernt.

Die Umsetzung

Das Ausstellungprojekt ist so konzipiert, dass es flexibel und kostengünstig betreut werden kann und gleichzeitig einen kompetenten Einblick in seine Themen bietet.

Wichtig ist dabei, die Teilnahme an den verschiedenen Ausstellungen möglichst niedrigschwellig zu halten. Für uns zählt nicht die handwerkliche Perfektion oder künstlerische Ausbildung der Teilnehmer_innen – den Ausschlag gibt die Authentizität, die Werke besitzen, die von betroffenen Studierenden selbst erstellt werden.

Zur Präsentation der Arbeiten werden zwei sich ergänzende „Ausstellungsräume“ genutzt. Zum einen werden die Exponate dauerhaft in der Onlinegalerie des Projektes gesammelt und dort zusammen mit begleitenden Texten veröffentlicht. Zum anderen wird eine wechselnde Auswahl dieser Bilder in regelmäßigen Abständen an diversen Orten auf dem Campus ausgestellt.

Dabei werden in den einzelnen Ausstellungen unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, so dass immer wieder verschiedene Aspekte des Themas in den Mittelpunkt gerückt und besonders eingehend beleuchtet werden. Bei unseren Ausstellungen auf dem Campus ist es uns wichtig, möglichst viele Personen an der Universität zu erreichen. Deshalb sind die Ausstellungen jeweils auf verschiedene Orte auf dem Universitätsgelände verteilt, wodurch man den Exponaten sowohl auf Gängen und in Eingangshallen, als auch in der Bibliothek, in Cafeterien und an verschiedenen Lernorten begegnen kann. Feedback ist auch ein wichtiger Faktor bei unserer Arbeit, weshalb wir Mitstudierende immer wieder um Rückmeldungen bitten.

Die bisherigen Ergebnisse

Dieser Katalog fasst die bisherigen Themen unseres Projektes kompakt zusammen und gibt im Bildteil nochmal Gelegenheit sich mit einer Auswahl der bisherigen Werke zu beschäftigen. Zusätzlich finden sich dort einige ergänzende Erläuterungen zu unseren bisherigen Themen. Über die Online-Galerie www.uni-bremen.de/hindernisparcours kann der jeweils aktuelle Stand des Projektes eingesehen werden. Seit der Gründung des „Hindernisparcours Universität“ hat sich einiges getan, einiges an neuen Problemen aufgetan, und wir haben uns weiterentwickelt. Für die Zukunft planen wir weitere Ausstellungen und möchten an dieser Stelle unsere Hoffnung nicht aufgeben, dass uns irgendwann einmal das Material für unser Projekt ausgehen wird – noch ist dies aber wohl in weiter Ferne.